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Textsource: Walter Gropius
Die soziologischen Grundlagen der Minimalwohnung
2. Kongress, Frankfurt 1929: Die Wohnung für das Existenzminimum

"die summe der arbeit der nachkriegsjahre im wohnungsbau zeigt, dass die entwicklung der minimalwohnung auf einem toten punkt angelangt ist, offenbar deshalb, weil tiefgreifende änderungen in der gesellschaftlichen struktur der völker, die eine neue zielsetzung für art und grösse der notwendigen wohneinheiten verlangen, nicht genügend berücksichtigt wurden. die feststellung dieser veränderungen in der menschlichen gesellschaft muss der ausgangspunkt der arbeit des kongresses sein. die erkenntnis des gesetzmässigen verlaufs der biologischen und soziologischen lebensvorgänge des menschen muss zur präzisierung der aufgabe führen, erst dann kann der zweite teil der arbeit, ein praktisches programm zur verwirklichung der minimalwohnung, hieraus abgeleitet werden.
der kongress behandelte in der diesjährigen tagung die frage der minimalwohnung in städtischen bezirken, im wesentlichen hatte er sich daher mit dem charakter der städtischen industriebevölkerung zu beschäftigen. die geschichte der soziologie ist eine geschichte der allmählichen differenzierung des genus mensch von der wildheit über die zeit der barbarei zur zivilisation. der verstorbene deutsche soziologe müller-lyer, auf dessen wissenschaftliche ergebnisse bezug genommen wird, unterscheidet 4 grosse rechtsepochen der menschlichen gesellschaft: die verwandtschaftliche epoche mit dem recht der sippe, die familiare epoche mit dem familienrecht, die individuale epoche mit dem recht des individuums und die genossenschaftliche zukunftsepoche mit dem genossenschaftsrecht. er stellt in dieser reihe den phasenverlauf der allmählichen gesellschaftlichen verfeinerung fest. die nähere betrachtung dieses phasenverlaufs ist für die arbeit des kongresses von nutzen, weil ihre gesetzmässigkeit verdeutlicht, dass gewisse erscheinungen der heutigen gesellschaft, die von vielen als rückläufiger verfall angesehen werden, entwicklungsgeschichtlich vielmehr einen fortschritt der sich differenzierenden gesellschaft darstellen."...(excerpt of the text embedded in the image)

from: CIAM Internationale Kongresse für Neues Bauen, Dokumente 1928 - 1939
Hrsg. Martin Steinmann. Basel, Stuttgart: Birkhäuser, 1979.

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Textsource: Saskia Sassen
Die neue Zentralität - Auswirkungen von Telematik und Globalisierung

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Textsource: Rem Koolhaas
The Generic City

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Textsource: Mike Davis
The Mercenaries, Epilogue: Gramsci vs Blade Runner
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